Sonntag, 7. November 2010

Und wieder Spanien :-)

Einen wunderschoenen guten Tag allerseits,
voellig ueberraschend und entgegen aller Vorhersagen hat's jetzt doch wieder nen Weilchen gedauert bis zu nem neuen post ;-) Ausserdem kaempf ich gerade mit der spanischen Tastatur, so dass ich versuche mich kurz zu fassen.
Also, nach Sevilla ging's zurueck nach Conil und am naechsten Morgen weiter Richtung Granada: Wie gesagt, kurz und buendig: Nach vielen Vorschusslorbeeren fanden wir Granada nicht soooo ueberwaeltigend wie erwartet, was mit Sicherheit auch daran lag, dass wir nicht in Alhambra reingekommen sind (lag z.T. an uns z.T. aber auch an nem voellig undurchsichtigen Ticketverkaufsystem). Als wir uns wenigstens die Kathedrale von innen anschauen wollten, zog gerade ein aelterer Bettler eine absolut "mitleiderregende" Show ab, schluchzte und sabberte total gekuenstelt vor sich hin, hielt einem nen Pappbecher unter die Nase und wollte Kohle haben, so dass wir uns auch die Kathedrale abgeschminkt haben. Lichtblick war auf jeden Fall das alte muslimische Viertel mit vielen netten Cafes und nem grandiosen Blick auf die Alhambra.
Von Granada ging's nach Cordobà, was uns deutlich besser gefallen hat als Granada, die Mezquita (die alte Moschee von Cordobà war echt der Hammer) die Stadt war sehr viel ruhiger mit nem schicken historischen Stadtkern und insgesamt einfach nen bisschen entspannter :-)
Von Cordobà ging's weiter Richtung Portugal, wo Annika's Mutter just zu der Zeit Urlaub machte (genauer in Lagos an der Algarve) also lag es nahe auf ne kurze "Stippvisite" vorbeizuschauen :-)
Die Algarve ist auf jeden Fall sehr schoen, allerdings merkt man den Staedten und Orten deutlich den Massentourismus an, es gibt super viele Bettenburgen
und insgesamt hat man das Gefuehl das der Grossteil der Staedte nur auf den Tourismus ausgelegt ist (deutsche Speisekarten, viele Souvenirshops etc). Dafuer hat man ne sehr coole Kuestenlandschaft mit tuerkisem Wasser und vielen kleinen Buchten, wo man gediegen baden kann :-) So haben wir vier Tage in erster Linie gefaulenzt, ein bisschen die Gegend um Lagos erkundet (Highlight fuer mich auf jeden Fall die Capella dos Ossos, dt. Knochenkapelle, die wie der Name schon sagt, aus menschlichen Knochen, Schaedeln etc. gebaut ist, voll abgefahren) und abends die ein oder andere Tutto und Wizardschlacht (zwei Gesellschaftsspiele) geschlagen :-D
Nachdem wir lange ueberlegt haben, wo wir als naechstes hinfahren, haben wir uns dann ueberlegt, dass es bloed waere in Portugal zu sein, ohne Lissabon anzufahren also war das die naechste Station (insgesamt waren wir von den Portugiesen sehr positiv ueberrascht, die zum Einen sehr gut englisch sprechen und zum Anderen deutlich hilfsbereiter als viele Spanier waren...), denn: auf dem Weg nach Lissabon ereignete sich der erste groessere Zwischenfall: das Gas war alle: Dazu muss man folgendes wissen: Zwar gibt's die EU und viele Dinge sind innerhalb Europas mittlerweile angeglichen, Gasflaschen gehoeren aber nicht dazu, da nimmt Deutschland ne Sonderrolle ein. Unsere Gasflaschen gibt's nirgendwo sonst. Wir haben gedacht ok, dann schiessen wir den Pfand fuer unsere Flasche einfach in den Wind und kaufen uns eine von den - in allen anderen Laendern erhaeltlichen - blauen Gasflaschen. Nachdem wir mehrere Tankstellen angefahren haben, mussten wir feststellen, dass das in Portugal nicht so einfach ist, denn dort gibt's keine blauen Gasflaschen an den Tankstellen. Nachdem wir auf dem CP in Lissabon nachgefragt haben (mehrfach, um auch wirklich sicherzugehen, dass sie uns richtig verstanden haben) wurde ich zu nem Typen der supergut englisch sprach und das Problem auch schon kannte: In Portugal ist es strikt verboten Gasflaschen nachzufuellen und die blauen gibt's auch nicht wirklich oft zu kaufen. Die einzigen, die nachfuellen duerfen, sind die Jungs, die in den Haefen arbeiten, weil Schiffe und v.a. Yachten absolut darauf angewiesen sind, ihre Flaschen nachzufuellen, weil naemlich nur deren Flaschen auf das jeweilige Schiff passt. Der Typ hat mir die Telefonnr von eben so einem Hafenarbeiter gegeben, den ich am naechsten Tag angerufen hab und ein bisschen das Gefuehl hatte nen Drogendeal abzuwickeln. Nachdem ich das Problem erklaert hatte, hab ich ihm die Platznr. des Bullis auf dem CP durchgegeben und er meinte er waer in ner Std. da. War er auch, meinte die Fuellung wuerde ca. 30 Euro Kosten, er wuerd die Flasche mitnehmen und waer in der guten Std. mit der vollen Flasche wieder da. Auch das stimmte und wir hatten wieder ne volle Gasflasche und konnten endlich wieder kochen :-) Sehr coole Aktion und ne Menge Schwein gehabt :-)
Lissabon ist ne sehr coole Stadt, die weniger durch grandiose Bauwerke, denn durch ne sehr lebendige und aktive Atmosphaere imponiert. Wir sind dann auch mal gepflegte vier Tage geblieben und dann weiter Richtung Madrid (Zwischenstopp in Evora in Portugal, sehr hoch gelobt, weil sehr schoen, wir fanden's maessig :-)). In Madrid sind wir jetzt seit ner Woche bei Rike und Viktor und das ist einfach superschoen und auch nochmal komplett was anderes in so ner Stadt mit Leuten zu sein, die hier leben und sich auskennen. Da war selbst die Tatsache, dass der Bulli kaputt ging (mittlerweile aber wieder heile ist) keine grosse Sache und dank des ADAC insgesamt auch sehr unkompliziert (Einzelheiten, wenn ich wieder da bin, weil's einfach ne sehr coole Geschichte ist, die aufzuschreiben aber zu lange dauern wuerde).
Morgen geht's nach Toledo und jetzt erstmal raus hier, denn die Zeit ist gleich um.
Lasst es Euch gut gehen, ganz viele Gruesse an alle und bis bald (jetzt sind's nur 2 Wochen :-(),

Stephan und Annika :-)

Dienstag, 12. Oktober 2010

Olé!

So, der letzte Eintrag ist ja schon wieder ne Weile her... Tja, man wird doch etwas faul mit der Zeit, hehe... ;-)
In Cacéres waren wir ein paar Tage, vor allem wegen des formidablen Wetters, ich sag nur 30 Grad und strahlend blauer Himmel. :-) Das Städtchen selbst war mit seiner verwinkelten Altstadt recht hübsch, außerdem haben wir dort einen Abend auf dem Europa Sur Festival verbracht. Da sind spanische und portugiesische Bands aufgetreten, es war umsonst und auf einem kleinen Platz in der Altstadt vor einer Kirche, also atmosphärisch sehr schön. Zuerst staunten wir über den doch etwas hohen Bierpreis von 5 Euro für, wie von uns angenommen, ca. 600ml. Allerdings erfuhren wir dann, dass es sich um 1L-Becher (!) handelte, so gesehen also durchaus ein annehmbares Preis-Leistungs-Verhältnis. ;-)
Von Cacéres aus sind wir nach Aracena gefahren, bzw. dort in die Umgebung in den Naturpark Picos de Aroche, wo wir auf einem Campingplatz mitten im Nirgendwo zwischen lauter Kastanienbäumen geschlafen haben. Dieser wirkte erst sehr schön und idyllisch, nur leider regnete es früh morgens, unter der Dusche begegneten uns riesige Alien-ähnliche Heuschrecken und ich wurde von einer Biene gestochen. Wandern fiel somit wieder ins Wasser und weiter ging die Fahrt nach El Puerto de Santa Maria. Von dort aus haben wir einen Tagesausflug nach Cádiz gemacht, wohin man in einer guten halben Stunde mit einer Katamaran-Fähre fahren konnte - ganz schön schauklige Angelegenheit! Cádiz hatte wieder eine verwinkelte Altstadt zu bieten, neben schönen schattigen Parks, einer arabisch anmutenden Kathedrale und natürlich toller Lage am Meer. In El Puerto hat Stephan bei einem der wohl tollsten Seafood-Restaurants der Südküste große Krabben und Krebsfleisch gekauft und bestimmt eine Stunde mit Pulen und Krebsscheren knacken verbracht, bis das ganze verwertet werden konnte... Hat ihm aber wohl sehr gut geschmeckt! ;-) El Puerto gehört neben Sanlucar und Jerez de la Frontera zum berühmten Sherry-Triangel und wir hatten Glück und haben eine gratis Sherryverkostung im Rahmen einer gratis Castillo-Führung bekommen. Es gab einen sehr trockenen und einen süßen Sherry, letzterer war mehr nach unserem Geschmack. Hinterher sind wir dann noch etwas beschwingter durch die Stadt gelaufen... ;-)
El Puerto und Cádiz hinter uns, machten wir uns auf den Weg nach Conil de la Frontera, wo wir Ulrike und Pepe mit ihrem kleinen Sohn Florian besuchten, die uns zu sich eingeladen hatten. Dank der beiden wissen wir nun eindeutig mehr über einige spanische Begeben- und Eigenheiten, Bedeutungen von uns vorher rästelhaften Wörtern und kriegen auch endlich das Tapas-Bestellen auf die Reihe! :-) Außerdem konnten wir umsonst Wäsche waschen, ins Internet und im Gästezimmer schlafen, sehr komfortabel! Ansonsten haben wir dort 2 Tage an dem 14km langen Sandstrand verbracht, endlich mal wieder Tatort geguckt (Ulrike hat deutsches Fernsehen) und Ausflüge in umliegende Orte wie Vejer de la Frontera und Tarifa gemacht. Tarifa ist der südlichste Punkt Spaniens, an der Straße von Gibraltar, von wo aus wir direkt auf Afrika gucken konnten!
Nach 4 Tagen in Conil (einer davon leider sehr verregnet) sind wir nun für 2 Tage in Sevilla, wo wir in einem hübschen kleinen Hostal mitten im Zentrum schlafen. Den Bulli haben wir in Conil gelassen, das ist einfach praktischer bei einer so großen Stadt mit wenig Parkplätzen. Sevilla ist traumhaft, es gibt viele tolle Gebäude und die Stadt ist so schön bunt, weil überall arabischer Einfluss in Form von kunstvollen Fliesen zu sehen ist. Eine günstige Tapas-Bar haben wir gestern Abend schon entdeckt und getestet, gefolgt von einer waschechten Flamenco-Darbietung in einer großen, mit internationalen Studenten und Spaniern vollgestopften Bar. Auch wenn die Musik gewöhnungsbedürftig ist, sind das Tanzen und das Rhythmusgefühl der "Band" wirklich beeindruckend. Heute waren wir im Real Alcazar, der königlichen Residenz seit dem 10. Jahrhundert. Erst ärgerten wir uns über den Eintrittspreis von 7,50, aber das Innere des Palastes ist es wirklich wert. Ein riesiges Gebäude mit vielen tollen Sä(ä?)len, übersäht mit bunten Fliesen und detaillierten Verzierungen, ebenso vielen beschaulichen Innenhöfen und einer großen Gartenanlage mit Springbrunnen, Palmen, Blumen und allem drum und dran. Wir haben bestimmt 2 Stunden gebraucht und sind nicht sicher, ob wir nicht doch was vergessen haben. Sehr beeindruckend!
Außerdem sind wir in die erste Tourifalle getappt, bzw sie wurde uns eher aufgezwungen... Auf den Straßen und Plätzen liefen uns schon öfter Frauen mit Kräutersträuchlein entgegen, die einem die Dinger ins Gesicht halten und als Geschenk anpreisen. Wir haben uns schon die ganze Zeit gefragt, was das soll, konnten sie aber erfolgreich abwehren. Heute haben uns dann zwei von denen quasi festgehalten, die Sträucher in die Hand gedrückt (Rosmarin wie wir jetzt wissen, tolles Geschenk...) und uns aus der Hand gelesen... Die haben einen echt nicht losgelassen! Stephan kriegt 2 Kinder, ich 3 (haha), wir haben beide ein langes Leben und sind muchos intelligent, großartig! Dafür wollten sie dann 5 Euro haben und waren schwer beleidigt, als es nur einen gab. Einfach nur aufdringlich und unverschämt und was für ein Schwachsinn! Na ja, jetzt wissen wir wenigstens, was die Tussen von einem wollen...
So, jetzt reichts auch mal wieder, außerdem hab ich Hunger! ;-)
Hoffentlich gehts allen gut, wir melden uns bald wieder (damit die Posts wieder kürzer werden, nech?!)!
Liebe Grüße aus Sevilla! :-)

Dienstag, 28. September 2010

Viva Espana

Hola, alle zusammen :-)
Wie man der in flüssigem Spanisch verfassten Begrüssung entnehmen kann, befinden wir uns mittlerweile im Land der Stierkämpfer, Tapas und natürlich des Schinkens ;-) Nachdem wir Frankreich hinter uns gelassen haben, waren wir zunächst in San Sebastian, wohl eine sehr hippe und angesagte Stadt und berühmt für ihre Tapas. Wir fanden sie ganz nett, aber nicht sooooo überragend (wahrscheinlich sind wir nicht hip, urban und looc genug...), allerdings haben wir weder das Nachtleben mitgenommen, noch die Tapas (weil wir erst im Nachhinein erfahren haben, dass die hier so gut sein sollten), weil die Tapas-Bars sehr voll und laut waren und wir keinen blassen Schimmer hatten wie das in unseren Augen sehr kompliziere Bestellsystem funktionierte, haben wir uns nicht getraut...Außerdem hatten wir keine Ahnung, was wir bestellen sollten, da die Karten ausschließlich auf spanisch verfasst waren und zudem viele Spanier sehr wenig englisch sprechen können (da kann auch schon mal der Versuch zu erklären, dass man noch ne Nacht bleibt ne Weile dauern und auch nur mit Händen, Handy und si,si bzw. no, no, wirklich ne Herausforderung sein...). Von San Sebastian ging’s weiter an der Atlantikküste gen Westen und in die Nähe von Bilbao (die bislang letzten Strandtage, hach, was waren das glückliche und sorglose Zeiten ;-)). Bilbao ist ne ganz coole Stadt, die nach wie vor den Ruf des hässlichen grauen Entleins hat, weil sie lange Zeit ganz im Zeichen der Schwerindustrie mit allen bekannten Auswirkungen stand...(Stichwort: grau). Seit nen paar Jahren versucht sich die Stadt aber nen modernen und coolen Anstrich zu verpassen, was sie allem voran mit dem – scheinbar – sehr berühmten Guggenheim-Museum getan haben (Annika und ich wussten nicht, dass es in Bilbao ist und schon gar nicht, was das besondere daran ist und so ganz richtig haben wir’s auch jetzt noch nicht verstanden. Aber es muss wohl sowas wie das Mekka für alle Liebhaber der modernen Kunst sein bzw. natürlich auch solche, die sich dafür halten und davon gab es selbst in der kurzen Zeit, die wir in der Eingangshalle verbracht haben, ne Menge :-)
Wir haben dann Abstand davon genommen reinzugehen, weil es nach unserem Verstädnis von Kunst viel zu mainstream ist B-)
Ansonsten hab ich mir in Bilbao das dritte paar Schuhe auf der Tour genehmigt und schon deshalb wird mir die Stadt in positiver Erinnerung bleiben...Wichtiger war aber der Erwerb des Lonely Planet, so dass wir jetzt nicht mehr ganz so orientierungslos durchs Land eiern müssen...(die meisten Dinge, die ich hier zu irgendwelchen Städten usw schreibe, sind auch einfach nur abgeschrieben ;-))
Dann ging’s weiter an der Küste (die hier z.T. noch ziemlich unberührt ist, mit vielen kleinen Buchten, die zum Baden einladen, wenn das Wetter entsprechend ist. Bei uns war’s leider nen bisschen zu kalt für richtig entspannte Strandtage und irgendwie waren wir – mittlerweile völlig unbegreiflich - auch nen bisschen strandüberdrüssig) lang über mehrere kleine Orte nach San Vicente de la Barquera. Hier waren wir nur eine Nacht aus o.g. Gründen, die Strände waren echt schön, aber es war einfach kein Wetter. Nachdem wir dann den Wetterbericht für’s Inland bzw. die Mittelmeerküste gesehen haben, hieß es: Auf gen Süden. Vorher wollten wir aber noch nen Ründchen wandern im Picos de Europa Nationalpark, so dass wir zunächst dahin gefahren sind. Auf dem Weg kamen wir an der Kirche von Covadonga vorbei, einer DER religiösen Magneten in diesem Teil des Landes, wo jährlich Tausende hinfahren, um sich das Ding anzuschauen. In den Sommermonaten muss das so schlimm sein, dass man mit dem Auto trotz riesiger Parkplätze in der Umgebung kilometerlang im Stau steht, weil’s einfach zu viele Leute sind, die gleichzeitig da hoch wollen. Die Kirche selbst ist ganz nett, aber nicht vergleichbar mit Kathedralen wie z.B. in Bordeaux.
Der Witz an der ganzen Sache ist wohl der, dass hier die Christen seinerzeit einen der ersten entscheidenden Siege über die Muslime erringen konnten und somit den Startschuss für die Vertreibung derselben gegeben haben: Ergo: ohne Covadonga wären wir heute alle Moslems und aus Dankbarkeit, dass dem nicht so ist, stellen sich Tausende von Leuten stundenlang in den Stau :-) Hut ab, wer einen aufhat ;-)
Wir haben uns entschlossen, unsere Dankbarkeit aus dem Auto zu bekunden und sind weiter Richtung zweier Seen, die in der Nähe sein sollte und wo’s wohl auch nen Campingplatz geben sollte. Ne gute Stunde später waren wir auf 1500 m Höhe, ich war völlig entnervt, weil’s anstrengend war hochzufahren und der Bulli ab ca. der Hälfte komische Geräusche von sich gegeben hat und ich sicher war, dass wir liegenbleiben und es gab natürlich keinen CP. Dafür war das Panorama sehr beeindruckend, das ich allerdings nicht so richtig genießen konnte. Auf dem Rückweg mussten wir dann zunächst ne Ziegenherde passieren lassen, was durchaus nen bisschen dauerte, da anscheinend innerhalb der Herde eine gewisse Uneinigkeit bzgl. der weiteren Route herrschte, ein paar Kühe überholen, die wohl den gleichen Weg wie wir hatten, um dann festzustellen, dass irgendwas sehr komisch und angebrannt riecht. Waren wohl die Bremsscheiben, die durch die Dauerbenutzung auf dem Weg nach unten drohten, sich in ihre Bestandteile aufzulösen. Fazit: Es lohnt sich auf jeden Fall, da mal hochzufahren, aber nicht mit nem 20 Jahre alten Bulli....
Wir haben dann nen echt coolen Sonnenuntergang mitgenommen und wollten dann wie gesagt am nächsten Tag nen bisschen Wandern gehen und uns eine der vielen wohl echt sehenswerten Höhlen anschauen, die’s da in der Ecke gibt. Leider hatte die nächstgelegene Höhle nur bis 13.15 auf, wir waren um ca. 14.00 Uhr und das Wetter war mies, so dass wir die Wanderei auf den Folgetag verlegt haben mit der Hoffnung auf besseres Wetter (die Warnung im Lonely Planet, dass man hier selbst im Hochsommer nicht selten das Gefühl hat in England zu sein zumindest, was das Wetter angeht, haben wir natürlich ignoriert). Am nächsten Tag regnete es wie aus Eimern, die Wanderung wurde abgeblasen, stattdessen haben wir nen Tag im Bulli verbracht und das einzig Produktive, was wir geleistet haben, war ne Runde Wäsche zu waschen. Soweit der Ausflug in den Nationalpark, Gott sei Dank gibt’s auf der weiteren Route wohl noch den ein oder anderen davon :-)
Weiter ging’s dann Richtung Westen und Inland, zunächst nach Leon, das wir uns aber nicht angeschaut haben, dafür aber viele Pilger gesehen haben, die den berühmten Camino de Santiago gelaufen sind, der durch Leon führt, weiter nach Salamanca.
Wenn man mal Bock auf ne Stadt mit Atmosphäre hat, dann sollte man hier auf jeden Fall mal hin, v.a.abends wenn die ganzen coolen Gebäude noch beleuchtet werden. Die Uni hier ist aus dem 13. oder 14. Jahrhundert und sieht dementsprechend gediegen aus, aber der Hammer ist die Kathedrale, die man praktisch aus jedem Teil der Stadt sehen kann. Dazu gibt’s natürlich noch jede Menge anderer Kirchen und sonstige Gebäude, alle in hellem Sandstein, die in jeder anderen Stadt wohl für offene Münder sorgen würden (v.a. die Iglesia San Esteban, die meinem Namenspatron gewidmet ist und in ihrem reich verzierten Torbogen dessen unrühmliches Ende per Steinigung zeigt, wovon ich gar kein Fan war...;-)), die hier aber mehr so mitgenommen werden, weil sie auf dem Weg liegen....
Jetzt gleich geht’s weiter Richtung Caceres in der Extremadura, wohl ein landschaftlich sehr schöner Abschnitt, ich bin mal gespannt...
So, jetzt mach ich mal Schluss und den Bulli startklar, lasst es Euch gutgehen, viele Grüße an Alle und bis bald,

Stephan und Annika :-)

Dienstag, 14. September 2010

Strandfieber

Wunderschönen guten Abend!
Wir haben es uns doch tatsächlich nicht nehmen lassen, ein kleines, günstiges Hotel in Bordeaux zu buchen und ein tolles Wochenende dort verbracht! Es ist halt echt immer etwas doof, vom Campingplatz aus eine Stadt anzugucken, weil man von irgendwelchen öffentlichen Verkehrsmitteln abhängig ist und vor allem abends nichts machen kann, außer auf dem Campingplatz rumzuhängen, was man ja sonst auch immer tut. Da war das Hotel in Zentrumsnähe schon echt nett! Bordeaux ist eine sehr schöne, lebhafte Stadt, voll mit Studenten und toller Architektur. Kaum zu glauben, dass sie nur in etwa so viele Einwohner hat wie Bielefeld... ;-)
Wir haben so ziemlich jede Sehenswürdigkeit abgegrast, waren shoppen und haben abends lecker gespeist und auf einem der zahlreichen Plätze ein Bierchen getrunken, Leute beobachtet, Musikern zugehört,... Hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Nun sind wir seit zwei Tagen zurück in Carcans-Plage, auf diesem entspannten Campingplatz mitten im Pinienwald mit dem Wellenrauschen in Hörweite, genießen die Sonne und den Strand. Morgen geht es weiter die Küste runter, und natürlich werden wir auch der Dune du Pyla (falls man sie so schreibt) einen Besuch abstatten.
Soweit die Neuigkeiten, viel ist es nicht, aber: wir sind seeeeehr entspannt! :-)

Mittwoch, 8. September 2010

Goodbye Skandinavien, hello France :-)

Moin alle zusammen!
Hat leider nen bisschen länger gedauert, hier nen neuen Eintrag zu posten, was mehrere Gründe hatte :-) Am letzten August-WE haben wir Norwegen verlassen, um mit der legendären FjordCat von Kristiansand nach Hirtshals (DK) überzusetzen. Nachdem wir Dänemark einmal der Länge nach durchfahren hatten und kurz in deutschem Hoheitsgebiet angekommen waren, haben wir uns spontan überlegt als Überraschungsgäste bei Björns und Barbaras Hochzeit (Samstag 28.08.) vorbeizuschauen, also sind wir flugs die halbe Nacht von Freitag auf Samstag durchgefahren, waren Samstag noch ne gepflegte Runde in Osnabrück shoppen und haben Samstagabend sehr gediegen (und ich muss gestehen zumindest was mich angeht auch recht feucht-fröhlich ;-)) gefeiert :-) Von das aus ging's nochmal kurz nach Bramsche zu meinen Eltern zurück, am Montag dann nach Rahden zu Annikas Mama und Oma und von da aus dann am Dienstag Richtung Frankreich :-) Den ersten Zwischenstopp gab's in Belgien in der Nähe von Brüssel, was irgendwie doch ziemlich auf dem Weg lag (war uns vorher gar nicht so klar, weil wir eigentlich gar keinen richtigen Weg hatten, sondern grob nach Westen gefahren sind). Da haben wir dann zwei Nächte auf nem CP verbracht, um uns Brüssel anzuschauen, eine sehr coole und schöne Stadt, kann man nicht anders sagen. V.a. auch was die kulinarische Seite angeht, 1. gibt's an jeder Ecke Waffelläden, außerdem Chocolaterien in Hülle und Fülle und natürlich Pommesläden mit den geilen dicken Pommes und sehr leckeren Saucen :-)
Weiter ging's dann Richtung Frankreich, natürlich unter weitgehender Umfahrung der mautpflichtigen Autobahnen (was nicht immer so ganz einfach war, weil die Franzosen, die Eigenart besitzen einen Ort einmal und danach nie wieder auszuschildern, außerdem stimmen die Nummern der Straßen nicht unbedingt mit denen unserer (sehr aktuellen) Karte überein :-)
Naja, irgendwie haben wir's einmal ziemlich diagonal durch's Inland (mit Zwischenstopp auf nem sehr netten kleinen CP in der Weltstadt Orbec und sind dann doch recht zügig an der Atlantikküste angekommen (bei herrlichstem Wetter :-)) ganz in der Nähe von La Baule. Nach einigen ausgedehnten Strandbesuchen sind wir dann vorgestern weiter, weil das Wetter auch schlechter wurde und sind jetzt auf der Insel Ile de Re vor La Rochelle. Hier sah's wettertechnisch erst nicht so gut aus, gestern war aber durchaus wieder Badewetter, was wir natürlich gediegen genutzt haben :-)
Jetzt gleich geht's weiter Richtung Bordeaux, wo wir mal versuchen werden, nen Hostel klarzumachen, um abends mal wieder nen bisschen was anderes zu sehen als Campingplätze :-)
Ich hoffe, Euch geht's allen gut, ist jetzt wohl mehr nen Stakkatopost geworden, aber auch das muss mal sein :-)
Also, lasst's Euch gut gehen, bis bald

Annika und Stephan :-)

Dienstag, 24. August 2010

Bergen und Flam

Hallo ihr Lieben,

nach Stavanger und dem faszinierenden Preikestolen sind wir recht direkt nach Bergen gefahren, wo wir vier Nächte verbracht haben. Das war gerade für mich total schön, weil ich dort ja ein halbes Jahr studiert habe und mich direkt wieder zu Hause gefühlt habe. :-) Allerdings war es auch seltsam, als Tourist da zu sein, und nicht im Studentenwohnheim, sondern auf dem doch recht weit entfernten Campingplatz zu schlafen.
Derzeit sind wir in Flam, das ist ein kleines Örtchen am Aurlandsfjord, welcher ein Ausläufer des großen Sognefjords ist. Sehr schön gelegen, heute haben wir eine Fjordtour mit einem kleinen Speedboat gemacht und später eine kurze, aber umso steilere und matschigere Wanderung zu einem Wasserfall, dem man quasi direkt gegenüber stand.
Leider spielt das Wetter nicht so recht mit, es ist vor allem abends ziemlich kalt und wir sind immer froh, wenn wir im Bulli gekocht haben und es dann schön warm ist. :-) Aber bald werden wir dann wirklich Richtung Süden aufbrechen, wir konnten uns nur noch nicht von der tollen Natur hier trennen... Wir werden durch's Inland zurück nach Kristiansand fahren und von dort aus wahrscheinlich eine Fähre nach Dänemark nehmen und dann Richtung Frankreich und dann Sonne tanken! :-)
Ansonsten gehts uns super, es ist toll, unterwegs zu sein und so viel zu sehen und zu machen! :-) Leute haben wir bisher noch nicht kennengelernt, auf den Campingplätzen herrscht immer ein reges Kommen und Gehen, sodass die Zeit oft zu kurz ist. Aber bisher verstehen wir uns auch noch ganz gut zu zweit! ;-)
Also, machts gut, ganz liebe Grüße!

Mittwoch, 18. August 2010

Starvanger

Mahlzeit alles zusammen :-)
Seit vorgestern sind wir jetzt in Stavanger, ich glaub, das letzte Mal, das wir længer gepostet haben, war aus Kragerø und danach nochmal kurz aus Lindesnes, um Bilder hochzuladen. Das stellt sich sowohl hier als auch ueber Piccasa recht schwierig da, weil die Verbindungen auf den Campingplætzen hæufig recht bescheiden sind...Ausserdem klappt's auch nicht auf allen CP, weil mein bløder Laptop so alt ist, dass er keine WPA-Verschluesselung unterstuetzt :-(
Aber zurueck zum Wesentlichen Kragerø war ganz nett, aber wir fanden beide nicht, dass es die von Edvard Munch gepriesene 'Perle der Suedkueste' war. Ich hab mir aber endlich fuer kleines Geld ne ordentliche Portion Kingprawns direkt vom Kutter besorgt, sehr, sehr lecker :-D
Lindesnes ist deshalb bekannt, weil's die suedlichste Spitze Norwegens ist und 16hundertsoundsoviel das erste norwegische Leuchtfeuer entzuendet wurde. Der entsprechende Leuchtturm steht auch immer noch, allerdings kostete es 50 NOK nur, um auf's Gelænde draufzukommen, das haben wir uns geschenkt.
Stattdessen haben wir den halben Tag bei herrlichstem Wetter am nahen Strand verbracht, sehr relaxt ;-) Anschliessend ging's dann ueber die rv44 (ich nenn sie die great ocean road norwegens, war fuer bulli und Fahrer ne ordentliche Herausforderungen, weil's ueber superenge Serpentinen ziemlich steil raufging, dafuer wurde man mit grandiosen Aussichten belohnt) weiter nach Stavanger. Die Erlebnisse hier muss ich mal extra posten, denn jetzt ist die Zeit rum...
Viele Gruesse an alle und bis bald :-)