Dienstag, 12. Oktober 2010

Olé!

So, der letzte Eintrag ist ja schon wieder ne Weile her... Tja, man wird doch etwas faul mit der Zeit, hehe... ;-)
In Cacéres waren wir ein paar Tage, vor allem wegen des formidablen Wetters, ich sag nur 30 Grad und strahlend blauer Himmel. :-) Das Städtchen selbst war mit seiner verwinkelten Altstadt recht hübsch, außerdem haben wir dort einen Abend auf dem Europa Sur Festival verbracht. Da sind spanische und portugiesische Bands aufgetreten, es war umsonst und auf einem kleinen Platz in der Altstadt vor einer Kirche, also atmosphärisch sehr schön. Zuerst staunten wir über den doch etwas hohen Bierpreis von 5 Euro für, wie von uns angenommen, ca. 600ml. Allerdings erfuhren wir dann, dass es sich um 1L-Becher (!) handelte, so gesehen also durchaus ein annehmbares Preis-Leistungs-Verhältnis. ;-)
Von Cacéres aus sind wir nach Aracena gefahren, bzw. dort in die Umgebung in den Naturpark Picos de Aroche, wo wir auf einem Campingplatz mitten im Nirgendwo zwischen lauter Kastanienbäumen geschlafen haben. Dieser wirkte erst sehr schön und idyllisch, nur leider regnete es früh morgens, unter der Dusche begegneten uns riesige Alien-ähnliche Heuschrecken und ich wurde von einer Biene gestochen. Wandern fiel somit wieder ins Wasser und weiter ging die Fahrt nach El Puerto de Santa Maria. Von dort aus haben wir einen Tagesausflug nach Cádiz gemacht, wohin man in einer guten halben Stunde mit einer Katamaran-Fähre fahren konnte - ganz schön schauklige Angelegenheit! Cádiz hatte wieder eine verwinkelte Altstadt zu bieten, neben schönen schattigen Parks, einer arabisch anmutenden Kathedrale und natürlich toller Lage am Meer. In El Puerto hat Stephan bei einem der wohl tollsten Seafood-Restaurants der Südküste große Krabben und Krebsfleisch gekauft und bestimmt eine Stunde mit Pulen und Krebsscheren knacken verbracht, bis das ganze verwertet werden konnte... Hat ihm aber wohl sehr gut geschmeckt! ;-) El Puerto gehört neben Sanlucar und Jerez de la Frontera zum berühmten Sherry-Triangel und wir hatten Glück und haben eine gratis Sherryverkostung im Rahmen einer gratis Castillo-Führung bekommen. Es gab einen sehr trockenen und einen süßen Sherry, letzterer war mehr nach unserem Geschmack. Hinterher sind wir dann noch etwas beschwingter durch die Stadt gelaufen... ;-)
El Puerto und Cádiz hinter uns, machten wir uns auf den Weg nach Conil de la Frontera, wo wir Ulrike und Pepe mit ihrem kleinen Sohn Florian besuchten, die uns zu sich eingeladen hatten. Dank der beiden wissen wir nun eindeutig mehr über einige spanische Begeben- und Eigenheiten, Bedeutungen von uns vorher rästelhaften Wörtern und kriegen auch endlich das Tapas-Bestellen auf die Reihe! :-) Außerdem konnten wir umsonst Wäsche waschen, ins Internet und im Gästezimmer schlafen, sehr komfortabel! Ansonsten haben wir dort 2 Tage an dem 14km langen Sandstrand verbracht, endlich mal wieder Tatort geguckt (Ulrike hat deutsches Fernsehen) und Ausflüge in umliegende Orte wie Vejer de la Frontera und Tarifa gemacht. Tarifa ist der südlichste Punkt Spaniens, an der Straße von Gibraltar, von wo aus wir direkt auf Afrika gucken konnten!
Nach 4 Tagen in Conil (einer davon leider sehr verregnet) sind wir nun für 2 Tage in Sevilla, wo wir in einem hübschen kleinen Hostal mitten im Zentrum schlafen. Den Bulli haben wir in Conil gelassen, das ist einfach praktischer bei einer so großen Stadt mit wenig Parkplätzen. Sevilla ist traumhaft, es gibt viele tolle Gebäude und die Stadt ist so schön bunt, weil überall arabischer Einfluss in Form von kunstvollen Fliesen zu sehen ist. Eine günstige Tapas-Bar haben wir gestern Abend schon entdeckt und getestet, gefolgt von einer waschechten Flamenco-Darbietung in einer großen, mit internationalen Studenten und Spaniern vollgestopften Bar. Auch wenn die Musik gewöhnungsbedürftig ist, sind das Tanzen und das Rhythmusgefühl der "Band" wirklich beeindruckend. Heute waren wir im Real Alcazar, der königlichen Residenz seit dem 10. Jahrhundert. Erst ärgerten wir uns über den Eintrittspreis von 7,50, aber das Innere des Palastes ist es wirklich wert. Ein riesiges Gebäude mit vielen tollen Sä(ä?)len, übersäht mit bunten Fliesen und detaillierten Verzierungen, ebenso vielen beschaulichen Innenhöfen und einer großen Gartenanlage mit Springbrunnen, Palmen, Blumen und allem drum und dran. Wir haben bestimmt 2 Stunden gebraucht und sind nicht sicher, ob wir nicht doch was vergessen haben. Sehr beeindruckend!
Außerdem sind wir in die erste Tourifalle getappt, bzw sie wurde uns eher aufgezwungen... Auf den Straßen und Plätzen liefen uns schon öfter Frauen mit Kräutersträuchlein entgegen, die einem die Dinger ins Gesicht halten und als Geschenk anpreisen. Wir haben uns schon die ganze Zeit gefragt, was das soll, konnten sie aber erfolgreich abwehren. Heute haben uns dann zwei von denen quasi festgehalten, die Sträucher in die Hand gedrückt (Rosmarin wie wir jetzt wissen, tolles Geschenk...) und uns aus der Hand gelesen... Die haben einen echt nicht losgelassen! Stephan kriegt 2 Kinder, ich 3 (haha), wir haben beide ein langes Leben und sind muchos intelligent, großartig! Dafür wollten sie dann 5 Euro haben und waren schwer beleidigt, als es nur einen gab. Einfach nur aufdringlich und unverschämt und was für ein Schwachsinn! Na ja, jetzt wissen wir wenigstens, was die Tussen von einem wollen...
So, jetzt reichts auch mal wieder, außerdem hab ich Hunger! ;-)
Hoffentlich gehts allen gut, wir melden uns bald wieder (damit die Posts wieder kürzer werden, nech?!)!
Liebe Grüße aus Sevilla! :-)