Dienstag, 28. September 2010

Viva Espana

Hola, alle zusammen :-)
Wie man der in flüssigem Spanisch verfassten Begrüssung entnehmen kann, befinden wir uns mittlerweile im Land der Stierkämpfer, Tapas und natürlich des Schinkens ;-) Nachdem wir Frankreich hinter uns gelassen haben, waren wir zunächst in San Sebastian, wohl eine sehr hippe und angesagte Stadt und berühmt für ihre Tapas. Wir fanden sie ganz nett, aber nicht sooooo überragend (wahrscheinlich sind wir nicht hip, urban und looc genug...), allerdings haben wir weder das Nachtleben mitgenommen, noch die Tapas (weil wir erst im Nachhinein erfahren haben, dass die hier so gut sein sollten), weil die Tapas-Bars sehr voll und laut waren und wir keinen blassen Schimmer hatten wie das in unseren Augen sehr kompliziere Bestellsystem funktionierte, haben wir uns nicht getraut...Außerdem hatten wir keine Ahnung, was wir bestellen sollten, da die Karten ausschließlich auf spanisch verfasst waren und zudem viele Spanier sehr wenig englisch sprechen können (da kann auch schon mal der Versuch zu erklären, dass man noch ne Nacht bleibt ne Weile dauern und auch nur mit Händen, Handy und si,si bzw. no, no, wirklich ne Herausforderung sein...). Von San Sebastian ging’s weiter an der Atlantikküste gen Westen und in die Nähe von Bilbao (die bislang letzten Strandtage, hach, was waren das glückliche und sorglose Zeiten ;-)). Bilbao ist ne ganz coole Stadt, die nach wie vor den Ruf des hässlichen grauen Entleins hat, weil sie lange Zeit ganz im Zeichen der Schwerindustrie mit allen bekannten Auswirkungen stand...(Stichwort: grau). Seit nen paar Jahren versucht sich die Stadt aber nen modernen und coolen Anstrich zu verpassen, was sie allem voran mit dem – scheinbar – sehr berühmten Guggenheim-Museum getan haben (Annika und ich wussten nicht, dass es in Bilbao ist und schon gar nicht, was das besondere daran ist und so ganz richtig haben wir’s auch jetzt noch nicht verstanden. Aber es muss wohl sowas wie das Mekka für alle Liebhaber der modernen Kunst sein bzw. natürlich auch solche, die sich dafür halten und davon gab es selbst in der kurzen Zeit, die wir in der Eingangshalle verbracht haben, ne Menge :-)
Wir haben dann Abstand davon genommen reinzugehen, weil es nach unserem Verstädnis von Kunst viel zu mainstream ist B-)
Ansonsten hab ich mir in Bilbao das dritte paar Schuhe auf der Tour genehmigt und schon deshalb wird mir die Stadt in positiver Erinnerung bleiben...Wichtiger war aber der Erwerb des Lonely Planet, so dass wir jetzt nicht mehr ganz so orientierungslos durchs Land eiern müssen...(die meisten Dinge, die ich hier zu irgendwelchen Städten usw schreibe, sind auch einfach nur abgeschrieben ;-))
Dann ging’s weiter an der Küste (die hier z.T. noch ziemlich unberührt ist, mit vielen kleinen Buchten, die zum Baden einladen, wenn das Wetter entsprechend ist. Bei uns war’s leider nen bisschen zu kalt für richtig entspannte Strandtage und irgendwie waren wir – mittlerweile völlig unbegreiflich - auch nen bisschen strandüberdrüssig) lang über mehrere kleine Orte nach San Vicente de la Barquera. Hier waren wir nur eine Nacht aus o.g. Gründen, die Strände waren echt schön, aber es war einfach kein Wetter. Nachdem wir dann den Wetterbericht für’s Inland bzw. die Mittelmeerküste gesehen haben, hieß es: Auf gen Süden. Vorher wollten wir aber noch nen Ründchen wandern im Picos de Europa Nationalpark, so dass wir zunächst dahin gefahren sind. Auf dem Weg kamen wir an der Kirche von Covadonga vorbei, einer DER religiösen Magneten in diesem Teil des Landes, wo jährlich Tausende hinfahren, um sich das Ding anzuschauen. In den Sommermonaten muss das so schlimm sein, dass man mit dem Auto trotz riesiger Parkplätze in der Umgebung kilometerlang im Stau steht, weil’s einfach zu viele Leute sind, die gleichzeitig da hoch wollen. Die Kirche selbst ist ganz nett, aber nicht vergleichbar mit Kathedralen wie z.B. in Bordeaux.
Der Witz an der ganzen Sache ist wohl der, dass hier die Christen seinerzeit einen der ersten entscheidenden Siege über die Muslime erringen konnten und somit den Startschuss für die Vertreibung derselben gegeben haben: Ergo: ohne Covadonga wären wir heute alle Moslems und aus Dankbarkeit, dass dem nicht so ist, stellen sich Tausende von Leuten stundenlang in den Stau :-) Hut ab, wer einen aufhat ;-)
Wir haben uns entschlossen, unsere Dankbarkeit aus dem Auto zu bekunden und sind weiter Richtung zweier Seen, die in der Nähe sein sollte und wo’s wohl auch nen Campingplatz geben sollte. Ne gute Stunde später waren wir auf 1500 m Höhe, ich war völlig entnervt, weil’s anstrengend war hochzufahren und der Bulli ab ca. der Hälfte komische Geräusche von sich gegeben hat und ich sicher war, dass wir liegenbleiben und es gab natürlich keinen CP. Dafür war das Panorama sehr beeindruckend, das ich allerdings nicht so richtig genießen konnte. Auf dem Rückweg mussten wir dann zunächst ne Ziegenherde passieren lassen, was durchaus nen bisschen dauerte, da anscheinend innerhalb der Herde eine gewisse Uneinigkeit bzgl. der weiteren Route herrschte, ein paar Kühe überholen, die wohl den gleichen Weg wie wir hatten, um dann festzustellen, dass irgendwas sehr komisch und angebrannt riecht. Waren wohl die Bremsscheiben, die durch die Dauerbenutzung auf dem Weg nach unten drohten, sich in ihre Bestandteile aufzulösen. Fazit: Es lohnt sich auf jeden Fall, da mal hochzufahren, aber nicht mit nem 20 Jahre alten Bulli....
Wir haben dann nen echt coolen Sonnenuntergang mitgenommen und wollten dann wie gesagt am nächsten Tag nen bisschen Wandern gehen und uns eine der vielen wohl echt sehenswerten Höhlen anschauen, die’s da in der Ecke gibt. Leider hatte die nächstgelegene Höhle nur bis 13.15 auf, wir waren um ca. 14.00 Uhr und das Wetter war mies, so dass wir die Wanderei auf den Folgetag verlegt haben mit der Hoffnung auf besseres Wetter (die Warnung im Lonely Planet, dass man hier selbst im Hochsommer nicht selten das Gefühl hat in England zu sein zumindest, was das Wetter angeht, haben wir natürlich ignoriert). Am nächsten Tag regnete es wie aus Eimern, die Wanderung wurde abgeblasen, stattdessen haben wir nen Tag im Bulli verbracht und das einzig Produktive, was wir geleistet haben, war ne Runde Wäsche zu waschen. Soweit der Ausflug in den Nationalpark, Gott sei Dank gibt’s auf der weiteren Route wohl noch den ein oder anderen davon :-)
Weiter ging’s dann Richtung Westen und Inland, zunächst nach Leon, das wir uns aber nicht angeschaut haben, dafür aber viele Pilger gesehen haben, die den berühmten Camino de Santiago gelaufen sind, der durch Leon führt, weiter nach Salamanca.
Wenn man mal Bock auf ne Stadt mit Atmosphäre hat, dann sollte man hier auf jeden Fall mal hin, v.a.abends wenn die ganzen coolen Gebäude noch beleuchtet werden. Die Uni hier ist aus dem 13. oder 14. Jahrhundert und sieht dementsprechend gediegen aus, aber der Hammer ist die Kathedrale, die man praktisch aus jedem Teil der Stadt sehen kann. Dazu gibt’s natürlich noch jede Menge anderer Kirchen und sonstige Gebäude, alle in hellem Sandstein, die in jeder anderen Stadt wohl für offene Münder sorgen würden (v.a. die Iglesia San Esteban, die meinem Namenspatron gewidmet ist und in ihrem reich verzierten Torbogen dessen unrühmliches Ende per Steinigung zeigt, wovon ich gar kein Fan war...;-)), die hier aber mehr so mitgenommen werden, weil sie auf dem Weg liegen....
Jetzt gleich geht’s weiter Richtung Caceres in der Extremadura, wohl ein landschaftlich sehr schöner Abschnitt, ich bin mal gespannt...
So, jetzt mach ich mal Schluss und den Bulli startklar, lasst es Euch gutgehen, viele Grüße an Alle und bis bald,

Stephan und Annika :-)

Dienstag, 14. September 2010

Strandfieber

Wunderschönen guten Abend!
Wir haben es uns doch tatsächlich nicht nehmen lassen, ein kleines, günstiges Hotel in Bordeaux zu buchen und ein tolles Wochenende dort verbracht! Es ist halt echt immer etwas doof, vom Campingplatz aus eine Stadt anzugucken, weil man von irgendwelchen öffentlichen Verkehrsmitteln abhängig ist und vor allem abends nichts machen kann, außer auf dem Campingplatz rumzuhängen, was man ja sonst auch immer tut. Da war das Hotel in Zentrumsnähe schon echt nett! Bordeaux ist eine sehr schöne, lebhafte Stadt, voll mit Studenten und toller Architektur. Kaum zu glauben, dass sie nur in etwa so viele Einwohner hat wie Bielefeld... ;-)
Wir haben so ziemlich jede Sehenswürdigkeit abgegrast, waren shoppen und haben abends lecker gespeist und auf einem der zahlreichen Plätze ein Bierchen getrunken, Leute beobachtet, Musikern zugehört,... Hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Nun sind wir seit zwei Tagen zurück in Carcans-Plage, auf diesem entspannten Campingplatz mitten im Pinienwald mit dem Wellenrauschen in Hörweite, genießen die Sonne und den Strand. Morgen geht es weiter die Küste runter, und natürlich werden wir auch der Dune du Pyla (falls man sie so schreibt) einen Besuch abstatten.
Soweit die Neuigkeiten, viel ist es nicht, aber: wir sind seeeeehr entspannt! :-)

Mittwoch, 8. September 2010

Goodbye Skandinavien, hello France :-)

Moin alle zusammen!
Hat leider nen bisschen länger gedauert, hier nen neuen Eintrag zu posten, was mehrere Gründe hatte :-) Am letzten August-WE haben wir Norwegen verlassen, um mit der legendären FjordCat von Kristiansand nach Hirtshals (DK) überzusetzen. Nachdem wir Dänemark einmal der Länge nach durchfahren hatten und kurz in deutschem Hoheitsgebiet angekommen waren, haben wir uns spontan überlegt als Überraschungsgäste bei Björns und Barbaras Hochzeit (Samstag 28.08.) vorbeizuschauen, also sind wir flugs die halbe Nacht von Freitag auf Samstag durchgefahren, waren Samstag noch ne gepflegte Runde in Osnabrück shoppen und haben Samstagabend sehr gediegen (und ich muss gestehen zumindest was mich angeht auch recht feucht-fröhlich ;-)) gefeiert :-) Von das aus ging's nochmal kurz nach Bramsche zu meinen Eltern zurück, am Montag dann nach Rahden zu Annikas Mama und Oma und von da aus dann am Dienstag Richtung Frankreich :-) Den ersten Zwischenstopp gab's in Belgien in der Nähe von Brüssel, was irgendwie doch ziemlich auf dem Weg lag (war uns vorher gar nicht so klar, weil wir eigentlich gar keinen richtigen Weg hatten, sondern grob nach Westen gefahren sind). Da haben wir dann zwei Nächte auf nem CP verbracht, um uns Brüssel anzuschauen, eine sehr coole und schöne Stadt, kann man nicht anders sagen. V.a. auch was die kulinarische Seite angeht, 1. gibt's an jeder Ecke Waffelläden, außerdem Chocolaterien in Hülle und Fülle und natürlich Pommesläden mit den geilen dicken Pommes und sehr leckeren Saucen :-)
Weiter ging's dann Richtung Frankreich, natürlich unter weitgehender Umfahrung der mautpflichtigen Autobahnen (was nicht immer so ganz einfach war, weil die Franzosen, die Eigenart besitzen einen Ort einmal und danach nie wieder auszuschildern, außerdem stimmen die Nummern der Straßen nicht unbedingt mit denen unserer (sehr aktuellen) Karte überein :-)
Naja, irgendwie haben wir's einmal ziemlich diagonal durch's Inland (mit Zwischenstopp auf nem sehr netten kleinen CP in der Weltstadt Orbec und sind dann doch recht zügig an der Atlantikküste angekommen (bei herrlichstem Wetter :-)) ganz in der Nähe von La Baule. Nach einigen ausgedehnten Strandbesuchen sind wir dann vorgestern weiter, weil das Wetter auch schlechter wurde und sind jetzt auf der Insel Ile de Re vor La Rochelle. Hier sah's wettertechnisch erst nicht so gut aus, gestern war aber durchaus wieder Badewetter, was wir natürlich gediegen genutzt haben :-)
Jetzt gleich geht's weiter Richtung Bordeaux, wo wir mal versuchen werden, nen Hostel klarzumachen, um abends mal wieder nen bisschen was anderes zu sehen als Campingplätze :-)
Ich hoffe, Euch geht's allen gut, ist jetzt wohl mehr nen Stakkatopost geworden, aber auch das muss mal sein :-)
Also, lasst's Euch gut gehen, bis bald

Annika und Stephan :-)